Grundlagenwissen über WABs

Was sind WABs?

Wahrnehmungs- und Aktivitätsbevorzugungen, kurz: „WABs“ sind integrale Bestandteile unserer Persönlichkeit. In bestimmten Kontexten nehmen wir auf eine bestimmte Art wahr, bevorzugen bestimmte Handlungen und treffen eine dazu passende Wortwahl. Diese Art und Weise die Welt zu sehen und sich in ihr zu bewegen, gehört zu uns und macht uns als Person und Persönlichkeit aus. 

Häufig wird auch von Wahrnehmungsfiltern oder Voreinstellungen gesprochen.

In der Tat ist es so, dass unsere WABs häufig auf Grund der Art, in der uns eine Information angeboten wird, darüber entscheiden, ob diese angenommen wird oder nicht. Das geschieht unmittelbar und unabhängig vom Inhalt der Information. 

Was tun WABs?

WABs sind wertneutral. Sie entscheiden nur ob eine Wahrnehmung von Interesse ist oder eine Handlung einen Reiz ausübt. Sie entscheiden nicht darüber, ob die Wahrnehmung angenehm oder unangenehm ist oder die Handlung mehr oder weniger sinnvoll. 

Was die Wahrnehmung angeht, so können sie sich WABs wie eine Art Filter vorstellen, der nur bestimmte Arten von Wahrnehmungen durchlässt. 

Das bezieht sich auch und insbesondere auf Formulierungen, was die Beschäftigung mit den zu den WABs gehörigen Sprachmustern so interessant macht. Hierbei können Sie die Entdeckung machen, dass eine Sachinformation in der einen Formulierung starke Widerstände bei einem Menschen hervorrufen kann und dieselbe Sachinformation in einer anderen Formulierung sofort akzeptiert wird. 

Sie werden wahrscheinlich das klassische Beispiel kennen: „Ist das Glas halb voll oder halb leer?“ – Über die Sachinformation, die in dem Glas befindliche Getränkemenge, wird wohl kaum jemand streiten. Doch für manche Menschen fühlt sich „halb voll“ einfach vollkommen falsch an und sie werden auf der Formulierung „halb leer“ bestehen, obwohl sie sich rational wahrscheinlich dessen bewusst sind, dass es doch eigentlich keinen Unterschied macht. Solche Bevorzugungen von Formulierungen und Schlüsselwörtern können wertvolle Hinweise liefern, welches WAB bei Ihnen jeweils ausgeprägt sind. 

Ein anderes Anwendungsgebiet ist zum Beispiel das Konfliktmanagement. Manche Konflikte lassen sich einfach auflösen, indem eine Partei lernt, die Informationen in der Sprache (den Sprachmustern) des anderen zu formulieren. Oder ein Dritter kommt dazu und „übersetzt“. 

WABs sind den meisten Menschen großteils unbewusst. Sie sind die unmittelbare Grundlage vieler Entscheidungen. Zum Beispiel darüber, was uns gefällt und nicht gefällt, was uns motiviert oder demotiviert und ob wir eine Information aufnehmen oder tilgen. Damit werden auch unsere Handlungen häufig wesentlich von unseren WABs bestimmt.

Sind WABs immer gleich und unveränderlich?

WABs sind kontextbezogen meist sehr stabil. Im Bezug auf einen bestimmten Kontext ändern sich ihre WABs selten bzw. schwer. 

In unterschiedlichen Kontexten hingegen können Sie verschiedene WABs haben. So gibt es Menschen, die vollkommen „Hin-zu“-orientiert riesige Landschaften um Ihre Modelleisenbahn entstehen lassen und schon fleißig auf das nächste Zubehör sparen, während sie im Kontext Beruf eher „weg-von“-orientiert abarbeiten, was zu tun ist, keine wesentlichen Ziele damit verbinden. Auch das „Abarbeiten“ kann dabei durchaus als angenehm und erfüllend empfunden werden. 

Ebenso können Menschen ständig umziehen, also im Bezug auf den Wohnort das WAB „Veränderung“ haben, während sie dabei einen stabilen Freundeskreis behalten und in der Partnerschaft weiterhin glücklich mit ihrer Jugendliebe zusammen leben, also diesbezüglich „Konstanz“-orientiert sind. 

Und das ist weder gut noch schlecht. In beiden o. g.  Beispielen besteht die Möglichkeit, dass die Menschen sich in ihrer Lebenssituation vollkommen wohl fühlen oder auch todunglücklich sind. Wenn mir im beruflichen Kontext Ziele nicht so wichtig sind, bei meinem Hobby dagegen sehr, kann ich als der Modelleisenbahner und „Abarbeiter“ im obigen Beispiel ein glückliches Leben führen. Genauso kann ich mich aber in der gleichen Situation als beruflichen Versager fühlen und mir mein Hobby als „unnütze Spielerei“ kaputt reden. 

Es liegt an uns, was wir aus unseren WABs im jeweiligen Kontext machen und wie wir die Ergebnisse bewerten.

Die schwere Veränderbarkeit von WABs in den jeweiligen Kontexten führt dazu, dass wir oft nicht einfach entscheiden können, etwas anders zu sehen oder zu fühlen. Das kann auch Ihre Handlungsmöglichkeiten einschränken. 

Coaching bietet verschiedene Ansätze auch WABs zu verändern. Dennoch empfehlen wir zunächst immer genau zu prüfen, ob nicht eher der Kontext gewechselt werden sollte oder ein anderer Weg gegangen werden kann, der Ihnen und Ihren WABs entspricht, so wie Sie sind.

Die Kenntnis ihrer persönlichen WABs ermöglicht es Ihnen, Ihr Verhalten besser zu verstehen und damit vorauszusagen. Was bisher vielleicht eine unbewusste Abneigung oder Vorliebe war, wird für Sie nun bewusst und nachvollziehbar. 

So steigern Sie im wahren Wortsinne Ihr Selbst-bewusst-sein sowie Ihre Arbeitseffizienz und gewinnen an Charisma. 

 

Dazu laden wir Sie herzlich ein!

Herzlichst

Ihr Nick Martin Willer und das ACT-Team

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